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CHEFPORTRAIT - ALFRED PUDSCHUN
Wenn sein Handy klingelt, zucken alle am Tisch zusammen. „Das ist ein startender Deutz-Schlepper von 1955“, erklärt Alfred Pudschun das furchteinflößende Geräusch – und lächelt verschmitzt. Der Mann mit der stattlichen Statur und der tiefen Stimme liebt solche kleinen Spielereien, vor allem aber liebt er Autos und Motoren.
Pudschun ist Chef im Autohaus Kornkoog – und damit über fünf Automarken: Audi, Seat, Skoda, VW und Kia. Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1937 zurück. Seit 1982 führt Alfred Pudschun das Autohaus in Niebüll und den Zweigbetrieb auf Föhr, inzwischen zusammen mit seinem Sohn Markus.
Gemeinsam machen sich Vater und Sohn für eine qualifizierte Ausbildung stark. „Wir stellen pro Jahr vier Azubis ein“, so Alfred Pudschun, der in dem Autohaus, das ihm heute gehört, 1964 selbst als Lehrling angefangen hat. Seinen Meister machte er bei der Bundeswehr, danach kehrte er ins Autohaus zurück, wurde 1972 Chef der Audi-Abteilung, 1980 kaufte er den Betrieb, 1988 baute er den neuen Standort in Niebüll auf, 2000 wurde er alleiniger Inhaber – ein Unternehmerleben auf der Überholspur.
Und wo tankt Pudschun senior heute, nach fast vierzig Jahren Vollgas im Berufsleben, die Energie für den Alltag in seinem Autohaus? „Ich bin gern mit einem meiner Oldtimer unterwegs, zum Beispiel mit meinem NSU ro80 – das ist eine legendäre Limousine mit Wankelmotor aus den späten 1960er Jahren.“ Doch am liebsten setzt Pudschun sich auf seine Harley-Davidson und tourt durch den Norden.
„Andere spielen Golf, ich fahre Motorrad“, bringt der Autohaus-Chef sein Hobby auf den Punkt – und fügt lachend hinzu: „und was soll ein Mann von meinem Format schon anders fahren als ´ne Harley?!“ Gemeinsam mit Freunden hat er einen kleinen Motorradclub gegründet, immer Mittwochs geht es gemeinsam auf Tour – meist zu Annies Kiosk, dem Kultkiosk und Bikertreff im dänischen Sønderhav an der Flensburger Förde.
„Auf meiner Harley krieg ich den Kopf frei und das Autohaus ist ganz weit weg“, schwärmt Pudschun. Doch da meldet sich schon wieder der Deutz-Schlepper lautstark zum Dienst – der Alltag ruft!