Ansgar Reichenauer

Azubi SH: Wann haben Sie bei Sasol angefangen?
Ansgar Reichenauer: Angefangen habe ich bei Sasol, damals noch CONDEA, 1966 mit der Lehre zum Chemielaborant. Da war ich 16 Jahre alt. Damals war ich der erste Chemielaborant, der eingestellt wurde. Die Lehre dauerte insgesamt dreieinhalb Jahre. Das war sehr vielseitig und interessant, weil die Forschung und Entwicklung hier schon damals sehr ernst genommen wurde. Ich bin durch alle Bereiche der Laboratorien gegangen.

Azubi SH: Wie ging es dann weiter?
AR: Obwohl die Ausbildung mir sehr gut gefallen hatte, wollte ich mich noch weiterbilden. So habe ich 1970 begonnen Chemie-Ingenieurwesen zu studieren. In den Semesterferien hatte ich das Glück, dass ich immer wieder hier arbeiten durfte. Das war ganz wichtig, um immer einen Fuß in der Firma zu behalten! Ich war ja bereits eingearbeitet und konnte mir so immer etwas dazuverdienen. Durch diesen immer bestehenden Kontakt habe ich schließlich sogar meine Diplomarbeit hier schreiben können. Für mich war das ideal, denn hier wurde die erste biologische Kläranlage gebaut und dort habe ich meine Versuche durchführen können.

So habe ich 1970 begonnen Chemie-Ingenieurwesen zu studieren. In den Semesterferien hatte ich das Glück, dass ich immer wieder hier arbeiten durfte.

Azubi SH: Und daraufhin wurde Ihnen eine Stelle angeboten?
AR: Genau, als Ingenieur. Die Laborleitung wollte ein Technikum aufbauen und ich bin 1973 als Gruppenleiter dort eingesetzt worden. Es war sehr interessant am Aufbau beteiligt zu sein. So blieb es auch über die Jahre immer abwechslungsreich. Wir haben das Technikum erweitert und Verfahren vom Glaskolben bis hin zur Industriereife entwickelt!

Azubi SH: Und dann?
AR: Wir sind 30 Mitarbeiter im Schichtbetrieb. Die nächste große Aufgabe ist, diese Anlage zu vergrößern. Wir wollen bis 2014 die Kapazität verdoppeln. Das ist aber auch bald meine letzte Aufgabe, denn dann bin ich 65 Jahre alt (lacht). Dann ist leider Schluss. Da es immer so interessant geblieben ist, hatte ich nie das Verlangen zu wechseln.

Azubi SH: Was raten Sie jungen Leuten, die sich jetzt für eine Ausbildung bewerben und sich einen solchen Werdegang wünschen?
AR: Wichtig ist, dass man sich wirklich für seine Arbeit interessiert! Das ist in jedem Bereich so. Man muss sich auch klarmachen, was die Ausübung des Berufs bedeutet und was einem liegt. Hier haben wir zum Beispiel viel Schichtbetrieb. Man muss sich gut überlegen, ob man das wirklich will. Ich halte auch viel davon sich weiterzubilden. Wichtig ist dann, den Kontakt zum Ausbildungsbetrieb zu wahren, also den Fuß in der Tür zu behalten! Das lohnt sich für beide Seiten.

Azubi SH: Was halten Sie von den dualen oder trialen Modellen?
AR: Allgemein halte ich davon sehr viel, um nicht zu theoretisch ausgebildet zu werden. Mein Weg war nicht zu verschult. Gerade als Ingenieur führt man den Kontakt zu den Mitarbeiten sehr praxisnah und wird auch ganz anders akzeptiert, wenn man einen praktischen Bezug zur Arbeit hat. Das ist immer von Vorteil!

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